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08. Mai 2024

Warum das (kurz­fristige) Speku­lieren so reizvoll und das (lang­fristige) Inves­tieren so sinnvoll ist …

Wer hat schon nicht einmal davon geträumt? Das schnelle Geld machen, innerhalb kurzer Zeit, durch simplen Kauf eines Assets (egal ob materiell oder immateriell). Und kurze Zeit danach durch Verkauf profitieren, ganz ohne Aufwand und Mühe.

Wo das möglich war? Bei den meisten Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, welche sich seit Herbst im Wert mehr als verdoppelt haben. Lässt sich das wiederholen? Vermutlich schon, doch niemand weiß, wann und wo. Auch weiß man nicht, warum gerade jetzt so ein fulminanter Anstieg erfolgt ist, es gibt einfach keinen realwirtschaftlichen Grund. Begründungen, wie die Schaffung von künstlicher Knappheit von Bitcoin durch Limitierung der Gesamtzahl mittels sogenanntem Halving (einem Vorgang, der die Höhe der Belohnung für das Schürfen von Bitcoins alle 4 Jahre halbiert) sind wohl nicht tragfähig, da die Regel für die Zukunft fix vorgegeben und damit allen Marktteilnehmern schon lange bekannt ist.

Es ist das Wesen von kurzfristigen und spektakulären Gewinnen, dass diese nicht planbar sind und keine zwingenden und kausal begründbaren Ursachen haben. Damit wird der Faktor Zufall entscheidend und die Berechenbarkeit tritt in den Hintergrund. Deshalb ist kurzfristige Spekulation keine geeignete Grundlage für den langfristigen Vermögensaufbau, vielmehr steht dabei der spielerische Kick und Nervenkitzel im Vordergrund. Kann man natürlich zusätzlich machen, ersetzt aber keine Vorsorgeveranlagung.

Gerade bei der langfristigen Anlage ist aber Planung und Berechnung das oberste Gebot, um Vorstellungen über die wahrscheinliche Entwicklung des Vermögens zu bekommen. Zusätzlich kann diese erwartete Wertentwicklung durch realwirtschaftliche Zusammenhänge erklärt und begründet werden. Dies ist ein maßgebliches Argument, welches die jeweiligen Investoren auch in turbulenten Börsephasen meist gut schlafen lässt.

Aus langjähriger empirischer Beobachtung ist bekannt, dass internationale, breit bestreute Aktien-Anlagen sich langfristig an der Wachstumsrate der Weltwirtschaft orientieren, sodass Vertrauen in eine weiterhin wachsende Wirtschaft ausreicht, um dem Investieren Sinn und Planbarkeit zu geben. Bei (sicheren) Anleihen ist die Rentabilität weitgehend durch die jeweilige Rendite definiert, womit zumindest zur Fälligkeit der Papiere eine hohe Verlässlichkeit in der Wertentwicklung gegeben ist. Davor muss man jedoch auch hier mit teils substantiellen Wertschwankungen rechnen.

In der aktuellen Marktphase sind mit Anleihen je nach Bonität zwischen 3,25 % (Ratingklasse AA) und 6% (Ratingklasse BB) Ertrag p.a. zu erwarten. Bei Aktien sollten sich langfristig 5-8 % p.a. ergeben. Ergibt in Summe je nach Aktienlastigkeit eines gemischten Portfolios eine Ertragserwartung zwischen ca. 4%p.a. (defensiv) bis zu ca. 6 % p.a. (offensiv) vor Kosten und Steuern. Damit ist bei einer langfristigen Inflationserwartung um 2-2,5 % p.a. ein Erhalt bzw, Aufbau von Kaufkraft möglich. Selbst wenn das in der heutigen Zeit oftmals als langweilig und unspektakulär gelten sollte, der lange Atem lohnt sich allemal!

Peter Ladreiter
Prokurist, Fondsmanagement Versicherungs- & Garantieprodukte
Peter Ladreiter

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